Milch kochen
Lesen Sie interessante Tipps und Tricks zum Milch kochen ohne Anbrennen und Überlaufen, auch in der Mikrowelle.
Oh, wie das nervt! Entweder brennt die Milch beim Kochen an oder sie läuft über. Beide Vorfälle sind sehr ärgerlich. Denn, brennt die Milch an, schmeckt sie nicht und wird ungenießbar. Läuft sie über, ist nach dem Kochen eine größere Putzaktion angesagt. Damit Ihnen weder das eine noch das andere Missgeschick passiert, sollten Sie ein paar Kleinigkeiten beachten und mit ein paar schlauen Tricks vertraut sein. Denn Milch ist schließlich nicht gleich Wasser.
Aber keine Sorge, sowohl das Anbrennen, wie auch das Überkochen lassen sich verhindern, ohne dass Sie sich in Unkosten stürzen müssen. Milch lässt sich auf jedem Herd kochen. Damit Ihnen das ohne Malheur gelingt, können Sie unterschiedliche Hilfsmittel einsetzen, die Sie sowieso zu Hause haben. Alternativ können Sie auch ein paar Utensilien erwerben, die Ihnen das Milch kochen erleichtern.
Milch kochen ohne Anbrennen
Im Gegensatz zum reinen Wasser liegt der Wasseranteil in der Kuhmilch bei 87 Prozent. Der Rest setzt sich aus Fett, Proteinen und Kohlenhydraten zusammen. Und genau die Nährwerte sind es auch, die uns beim Milch kochen zum Verhängnis werden. Der Milchzucker, also die Kohlenhydrate karamellisieren auf dem heißen Topfboden. Außerdem gehen Sie eine Verbindung mit den Proteinen ein und es ergibt sich eine braune, bitter schmeckende Schicht, die am Topfboden festklebt.
Da die braune Schicht das angebrannte Aroma an die Milch im Topf abgibt, wird sie unbrauchbar und muss entsorgt werden. Um das Karamellisieren des Milchzuckers am Topfboden zu verhindern, müssen Sie dafür sorgen, dass sich die Wärme gleichmäßig in der Milch verteilt. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten.
1. Halten Sie die Milch während des Kochens in Bewegung:
- Gießen Sie die benötigte Menge Milch in einen hohen Topf.
- Achten Sie darauf, dass der Topf nicht mehr, als zur Hälfte gefüllt ist.
- Stellen Sie den Topf auf den Herd und schalten Sie eine hohe Heizstufe ein.
- Bleiben Sie neben dem Herd stehen und rühren Sie, während sich die Milch erwärmt, mit einem Holzkochlöffel um.
- Versuchen Sie beim Umrühren, die untere, warme Milchschicht nach oben zu wirbeln, sodass sie sich mit der noch kalten, oberen Milchschicht vermischt.
- So wird die Milch gleichmäßig warm und dem Anbrennen ist vorgebeugt.
- Wenn die Milch schäumt und sich ihr Volumen rasch vergrößert, ist sie fertig und der Topf wird vom Herd genommen.
2. Lassen Sie der Hitze Zeit zum Aufsteigen:
- Gießen Sie wieder so viel Milch in einen hohen Topf, wie Sie benötigen.
- Auch diesmal sollte Ihr Topf nur halb voll sein.
- Stellen Sie den Topf auf den Herd und wählen Sie eine mittlere oder eine niedrige Temperatur.
- Dadurch, dass der Herd nun wenig Hitze abgibt, wird sich der Topf nicht am Boden rasch und am Rand langsamer erwärmen. Die Hitze hat Zeit sowohl am Topfrand, wie auch in der Milch selber langsam nach oben zu steigen.
- Die Milch wird bei dieser Methode langsam und gleichmäßig sowohl vom Topfboden, wie auch vom Topfrand erwärmt.
- Sobald die Milch schäumt und sich ihr Volumen rasch vergrößert, ziehen Sie den Topf vom Herd.
Soll aus der heißen Milch ein Pudding werden, ist jetzt der Moment, an dem Sie das vorher angerührte Pulver mit dem Schneebesen unterrühren. Auch das Kakaopulver für die heiße Schokolade wird nun untergehoben. Und in beiden Fällen gilt: Wenn Sie fleißig rühren, gibt es keine Klümpchen.
Milch kochen ohne Überkochen
Auch das Überkochen oder Überlaufen der Milch ist ein leidiges Thema. Der Grund fürs Überkochen der Milch ist rasch erklärt: Da sich beim Erhitzen an der Milchoberfläche eine hauchdünne Haut bildet, kann die überschüssige Hitze nicht in die Luft abgegeben werden. Das heißt, der sich in der unteren Milchschicht bildende Wasserdampf kann nicht nach oben entweichen.
Es entsteht also ein "Wasserdampf-Stau", der sich durch die stetig zugeführte Hitze von unten immer mehr vergrößert. Der Dampf drückt immer stärker gegen die dünne Haut an der Milchoberfläche, bis diese reißt. Dann möchte natürlich viel Wasserdampf gleichzeitig nach oben ausdringen.
Und es entsteht ein so großer Druck, dass nicht nur der heiße Dampf, sondern auch die Flüssigkeit aus dem Topf gedrückt wird. Die Milch läuft über. Um das zu verhindern, stehen Ihnen zwei Hausmittel zur Verfügung.
1. Butter:
- Geben Sie etwas Butter auf ein Küchenpapier.
- Reiben Sie mit dem gebutterten Papier den inneren Topfrand circa zwei Zenitmeter tief ein.
- Gießen Sie nun die Milch in den Topf und sorgen Sie dafür, dass das Gefäß höchstens halb voll ist.
- Schalten Sie den Herd auf mittlere Hitze und warten Sie.
- Die Milch wird natürlich trotz der Butter ihr Volumen beim Kochen stark vergrößern, weshalb Sie den Topf keinesfalls zu klein wählen dürfen. Über den eingefetteten Rand wird die Flüssigkeit aber nicht treten.
- Sobald die Milch hochkommt, ist sie fertig und der Topf kann vom Herd.
2. Löffel:
- Gießen Sie die benötigte Milchmenge in einen hohen Topf.
- Sorgen Sie dafür, dass der Topf nur halb gefüllt ist.
- Stellen Sie einen Metalllöffel, der über die Milch hinausragt, ebenfalls in den Topf.
- Geben Sie den Topf bei mittlerer Hitze auf den Herd und warten Sie ab.
- Da sich das Metall des Löffels schneller erwärmt, als die Flüssigkeit, bewirkt der Löffel, dass die Hitze nun nicht am Boden festgehalten wird, sondern am Löffel nach oben klettern und in Form von Wasserdampf entweichen kann.
- Auch diesmal wird sich das Volumen der Milch beim Kochen vergrößern, aber überlaufen wird sie nicht.
- Sobald die Milch stark schäumt und nach oben steigt, ist sie fertig und der Topf kann vom Herd.
Alternativ können Sie auch ohne Hilfsmittel das Überkochen der Milch verhindern. Allerdings müssen Sie dann neben dem Herd stehen bleiben und stetig umrühren. Dadurch, dass Sie die Milch unaufhörlich in Bewegung halten, kann sich ebenfalls kein Hitzestau bilden. Das Überlaufen wird also vermieden.
Milch kochen in der Mikrowelle
So praktisch die Mikrowelle auch ist, zum Milch kochen eignet sie sich nur bedingt. Aber dennoch ist es auch in der Mikrowelle ohne ein größeres Missgeschick möglich, wenn Sie etwas Geduld mitbringen. Zunächst sollten Sie wissen, wo Sie das Gefäß in der Mikrowelle hinstellen, damit sich sein Inhalt möglichst gleichmäßig erwärmt.
Außerdem müssen Sie nicht nur beim Milch kochen, sondern immer beim Kochen von Flüssigkeiten in der Mikrowelle vorbeugen, dass es keinen Siedeverzug gibt. Dazu gibt es ein einfaches Hilfsmittel. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Gießen Sie die benötigte Menge Milch in ein mikrowellengeeignetes Gefäß.
- Stellen Sie einen Löffel zur Milch ins Mikrowellengeschirr.
- Stellen Sie das Gefäß nicht genau in die Mitte, sondern etwas seitlich. Denn auf diese Weise wird die Milch gleichmäßiger erwärmt. Achten Sie aber darauf, dass der Becher trotzdem noch ziemlich zentral steht, denn je näher der Löffel dem Metallgehäuse kommt, umso größer ist die Gefahr des Funkenschlages.
- Schließen Sie die Tür und schalten Sie die Mikrowelle auf circa 700 Watt.
- Stellen Sie die Zeit auf 40 Sekunden und öffnen Sie danach die Tür.
- Ist die Milch noch nicht heiß genug, stellen Sie die Zeit auf weitere 10 Sekunden und probieren Sie danach erneut.
- Passt die Temperatur immer noch nicht, wiederholen Sie Schritt 6 so lange, bis die Milch heiß genug ist.
- Dann entnehmen Sie das Gefäß der Mikrowelle und rühren mit dem Löffel die Milch einmal gut durch. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sie überall gleichmäßig heiß ist.
Merken Sie sich die benötigte Zeit. Wenn Sie beim nächsten Mal das gleiche Gefäß verwenden und ungefähr die gleiche Menge Milch erhitzen müssen, fällt das nervige Probieren weg. Dann stellen Sie die Zeit statt auf 40 Sekunden gleich auf die benötigte Zeitdauer ein.
Tipps zum Milch kochen
Simmertopf: Der Simmertopf ist ein doppelwandiger Kochtopf, der sich besonders gut zum Milch kochen eignet. Er besitzt eine Öffnung zum Einfüllen von Wasser, das sich im Zwischenraum zwischen der inneren und der äußeren Topfwand verteilt. Und er hat ein Ventil, durch das der aufsteigende Wasserdampf aus dem Zwischenraum entweichen kann. Da sich im Simmertopf der innere Topfboden, der mit der Milch in Berührung kommt, niemals stärker erwärmt, als der innere Topfrand, kann die Milch nicht anbrennen.
Überkochen Schutz: Der Schutz zum Überkochen der Milch, wird auch Milchwächter oder Milchhüter genannt. Dabei handelt es sich um eine speziell geformte Scheibe aus Keramik, Glas oder Edelstahl. Wenn Sie den Milchwächter vor dem Eingießen der Milch auf den Topfboden legen, erfüllt er gleich zwei Funktionen. Erstens verhindert er das Anbrennen der Milch und zweitens kocht die Milch nicht über. Denn der Milchwächter klappert, sobald die Milch kocht so laut gegen den Topfrand, dass Sie den Topf rechtzeitig vom Herd ziehen können.
Murmeln: Noch eine Methode, um das Anbrennen der Milch zu verhindern, ist das Einlegen von Glasmurmeln. Geben Sie, bevor Sie die Milch in den Topf gießen, eine Handvoll Glasmurmeln auf den Topfboden. Die Murmeln halten die Flüssigkeit während des Kochens in Bewegung, sodass sie nicht anbrennen kann.
Milch kochen ohne Haut: Um das Bilden einer Milchhaut zu vermeiden, sollten Sie die Milch möglichst langsam zum Kochen bringen und zusätzlich mit einem Löffel oder einem Schneebesen stetig umrühren. Dadurch verhindern Sie, dass sich in der Milch unterschiedlich warme Schichten bilden können. Außerdem verbringen Sie auf diese Weise Luft in die Milch. An der Luft lagern sich die gerinnenden Eiweiße an, statt miteinander zur Milchhaut zu verkleben.
Induktion: Milchkochen mit dem Induktionsherd ist ganz einfach. Gießen Sie die Milch in einen Topf und stellen Sie den Topf auf das Induktionsfeld. Schalten Sie auf mittlere Hitze, aber bleiben Sie am Herd stehen, denn er arbeitet sehr schnell. Sobald die Milch zu schäumen beginnt, schalten Sie die Hitze runter. Sie müssen den Topf nicht vom Herd ziehen, denn der Induktionsherd reagiert sofort.
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