Luftentfeuchtung

Informieren Sie sich, was Sie gegen hohe Luftfeuchtigkeit unternehmen können, und lernen Sie Hausmittel zur Luftentfeuchtung kennen.

Da im Gegensatz zur Raumtemperatur die Luftfeuchtigkeit nur im Extremfall körperlich wahrgenommen wird, messen ihr viele Menschen nur eine geringe oder gar keine Bedeutung zu. Das ist aber falsch, denn sowohl eine zu niedrige, wie auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind unserer Gesundheit nicht zuträglich.

Liegt der Feuchtigkeitsgehalt unter 30 Prozent kann das beispielsweise zu Atmebeschwerden führen und auch die Schleimhäute werden trocken und gereizt. Außerdem kann eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit für Schlafstörungen und Kopfschmerzen verantwortlich sein.

Ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu hoch, macht sich häufig der Schimmelpilz an der Wand breit. Dessen Sporen können Allergien auslösen oder Asthma verursachen. Auch die Milben fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders wohl. Was sich ebenfalls gerade bei Allergikern äußerst negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Daher sollte die Luftfeuchte stets kontrolliert werden.

Um den Feuchtigkeitsgehalt eines Raumes im Auge zu behalten, wird ein Hygrometer aufgehängt, das die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent anzeigt.

Hohe Luftfeuchtigkeit

Körperliches Unbehagen und Schwitzen können bereits auf einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft hindeuten. Allerdings ist der menschliche Körper die Luftfeuchtigkeit betreffend, kein zuverlässiges Messinstrument. Schließlich können die genannten Symptome auch andere Ursachen haben.

Mit dem Hygrometer allerdings lässt sich der exakte Prozentsatz der relativen Luftfeuchtigkeit eines Raumes messen. Das ist wichtig, denn nicht für jedes Zimmer wird der gleiche Feuchtigkeitsgehalt angeraten:

  • In Wohnräumen, wie dem Wohnzimmer, dem Kinderzimmer und im Schlafzimmer sollte der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
  • In der Küche darf sich die Luftfeuchte zwischen 50 und 60 Prozent bewegen
  • und im Badezimmer zwischen 50 und 70 Prozent.
  • Ein Kellerraum, der nicht als Wohnraum genutzt wird, hat üblicherweise zwischen 50 und 65 Prozent Raumfeuchte.

Tipps: Kontrollieren Sie die Anzeige Ihres Hygrometers täglich, um sofort reagieren zu können und ein Unwohlsein in den eigenen Vier Wänden zu vermeiden.

Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte gerade im Schlafzimmer auf das Messgerät zur Luftfeuchtigkeit nicht verzichten. Oftmals lässt sich ein wiederholtes Aufwachen in der Nacht vermeiden, wenn vor dem Zubettgehen richtig gelüftet wird und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sich im Rahmen zwischen 40 und 60 Prozent bewegt.

Mehr über Luftfeuchtigkeit erfahren Sie hier: Optimale Luftfeuchtigkeit für ein ideales Raumklima

Hausmittel zur Luftentfeuchtung

Richtig lüften zur Luftentfeuchtung

Wer feststellt, dass nicht nur an einem Tag, sondern an mehreren Tagen hintereinander die Raumfeuchtigkeit zu hoch ist, der sollte Gegenmaßnahmen ergreifen. Als einfachste und auf die Schnelle auch effektivste Möglichkeit zur Luftentfeuchtung hat sich das Lüften erwiesen. Dabei gilt es auch die Außentemperaturen zu beachten.

Das heißt, im Sommer, wenn es draußen heiß ist, sollten Sie kürzer und zu anderen Zeiten die Fenster öffnen, als im Winter bei Minusgraden. Außerdem sollten Sie wissen, dass die Luftfeuchtigkeit ebenso, wie die Temperatur eines Raumes ansteigen, je mehr Menschen und Haustiere sich darin aufhalten. Der Sauerstoffgehalt hingegen nimmt ab. Es ergibt sich also ein weiterer Grund, richtig zu lüften:

  1. Bringen Sie beim Lüften Ihre Fenster nicht nur in Kippstellung, sondern öffnen Sie sie sperrangelweit. Nur dann ist ein optimaler Luftaustausch gewährleistet.
  2. Wenn möglich schaffen Sie einen Durchzug, in dem Sie zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen. Auf diese Weise funktioniert die Luftentfeuchtung am schnellsten.
  3. Um Stromkosten zu sparen, drehen Sie im Winter während des Lüftens die Heizkörper ab.
  4. Wenn es die Außentemperaturen erlauben, sollten Sie mehrmals täglich die Fenster öffnen. Dadurch erhalten Sie nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern sie reichern gleichzeitig die Luft mit Sauerstoff an, was ebenfalls zum Wohlbefinden beiträgt.
  5. Messen Sie nicht nur den Feuchtigkeitsgehalt im Raum, sondern bringen Sie auch im Freien ein Hygrometer an. Schließlich ist die Luftentfeuchtung nur rentabel, wenn die Außenluft weniger Feuchtigkeit enthält, als die Luft im Zimmer.
  6. Wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt des Raumes wieder in einem angenehmen Rahmen befindet, werden die Fenster geschlossen und im Winter die Heizkörper wieder aufgedreht.

Tipps: Öffnen Sie im Winter die Fenster so oft es geht, aber niemals länger, als fünf oder höchstens zehn Minuten.

Im Sommer dürfen Sie 25 bis 30 Minuten lüften. Allerdings sollten Sie bei hohen Außentemperaturen tagsüber die Fenster geschlossen halten und nur je einmal am frühen Morgen und am späten Abend frische Außenluft ins Zimmer lassen

Weitere Tipps finden Sie hier: Richtig lüften

Salz zur Luftentfeuchtung

Ein ideales Raumklima sorgt für körperliches und seelisches Wohlbefinden. Leider lässt sich der Luftfeuchtigkeitsgehalt im Raum auf Dauer nicht immer durch richtiges Lüften regulieren. Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Heiz- und Lüftverhalten nicht zu verbessern sind, der Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Raumluft aber immer noch die angeratenen Werte übersteigt, sollten Sie sich zu weiteren Maßnahmen entschließen.

Der professionelle Weg wäre die Anschaffung eines Luftentfeuchters. Diese Geräte arbeiten mit einem Granulat, das die Feuchtigkeit aus der Luft aufsaugt und sie in Wasser umwandelt.

Allerdings gibt es auch eine preisgünstigere und umweltverträglichere Lösung, das Haushaltssalz. Salz zieht nämlich ebenfalls Feuchtigkeit an. Deswegen können Sie die Luftentfeuchtung auch auf folgende Weise durchführen:

  • Füllen Sie mehrere Schüsseln mit Salz.
  • Achten Sie darauf, dass die Füllhöhe vier Zentimeter nicht übersteigt und sich bis zum Schüsselrand noch mindestens ebenfalls vier Zentimeter Luft befinden.
  • Verteilen Sie die Schüsseln im Raum. Am besten werden sie dort aufgestellt, wo das Hygrometer die höchste Luftfeuchtigkeit angezeigt hat.
  • Sobald sich in einer der Schüsseln mehr Wasser als Salz befindet, müssen Sie das Salzwasser entsorgen und die Schüssel mit neuem, frischem Salz füllen.

Tipps: Wer die Salzschüsseln in die Wohnungseinrichtung integrieren möchte, verwendet möglichst grobes Salz, das eventuell mit Lebensmittelfarben eingefärbt werden kann. Geben Sie die Salzkörner in eine hübsche Glasschale und dekorieren Sie sie mit Muscheln, Wurzeln, oder kleinen Andenken an den Urlaub.

Zur Luftentfeuchtung ist es nicht notwendig, teures Salz in die Schüsselchen zu füllen. Normales Haushaltssalz reicht vollkommen aus. Zusätze wie Fluor oder Jod sind ebenfalls überflüssig.

Um Keimbildung zu vermeiden, sollten Sie die Schüsselchen nach jedem Entleeren gründlich reinigen. Außerdem ist es ratsam, auch wenn noch Salz zu sehen ist, die Schüsseln nicht allzu lange mit dem selben Inhalt stehen zu lassen.

Hausmittel zur Luftentfeuchtung

Dampf reduzieren beim Kochen: In der Küche lässt sich der Gehalt der Luftfeuchtigkeit reduzieren, indem Sie einen erhöhten Dampfaustritt beim Kochen möglichst vermeiden. Das heißt, verwenden Sie, wenn es das Gericht zulässt, immer einen Deckel auf Topf oder Pfanne. Auf diese Weise sammelt sich das Kondenswasser an der Topfdeckelinnenseite und kann nicht als Wasserdampf in die Luft entweichen.

Dunstabzugshaube: Auch die Dunstabzugshaube kann zur Luftentfeuchtung in der Küche beitragen. Schalten Sie den Ventilator gleichzeitig mit dem Herd an und lassen Sie ihn auch nach dem Kochen noch kurz weiterlaufen.

Kalt duschen: Im Badezimmer können Sie die Luft entfeuchten, indem Sie allzu heißes Wasser beim Duschen vermeiden. Duschen Sie möglichst kühl. Das ist nicht nur gesund und stärkt die Abwehrkräfte, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass sich der Wert der Luftfeuchtigkeit im Badezimmer nicht drastisch erhöht.

Katzenstreu absorbiert Feuchtigkeit. Weil es sich bei dem Streu in der Regel um Steinchen handelt, die nicht größer sind, als kleine Kieselsteine, lassen sich mit dem Katzensand hübsche Dekorationslandschaften schaffen:

  • Befüllen Sie eine Glasschale zu höchstens zwei Dritteln mit dem Streu,
  • legen Sie ein paar Muscheln darauf und
  • stellen Sie die Schale dort auf, wo Sie mit dem Hygrometer die höchste Luftfeuchtigkeit gemessen haben.
  • Spätestens wenn der Katzensand vollständig durchtränkt ist, sollte er durch frischen ersetzt werden.

Lüften: Wie Sie durch regelmäßiges und richtiges Lüften die Feuchtigkeit im Raum effektiv senken können, lesen Sie hier

Reis: Auch der Reis nimmt Feuchtigkeit auf. Zur Luftentfeuchtung können Sie einige Schälchen je zu einem Drittel mit Reis füllen und sie dort aufstellen, wo das Hygrometer den höchsten Feuchtigkeitsgehalt gemessen hat. Verwenden Sie dazu normalen Langkorn- oder Rundkornreis.

Salz: Auf welche Weise Ihnen normales Haushaltssalz bei der Luftentfeuchtung helfen kann, finden Sie hier ausführliche beschrieben.

Wäsche richtig trocknen: Gerade im Winter neigen viele Hausfrauen dazu, den Wäscheständer im Keller oder im ungenutzten Gästezimmer aufzustellen. Davon sollten Sie jedoch absehen, wenn Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden möchten. Durch die trocknende Wäsche gelangt nämlich viel Wasserdampf in die Luft, der das Raumklima verschlechtert. Versuchen Sie, auch während der kalten Jahreszeit die Wäsche auf dem Balkon oder der Terrasse aufzuhängen. Ist das nicht möglich, empfiehlt sich die Anschaffung eines Wäschetrockners.