Reißverschluss reparieren

Hier finden Sie Tipps und Anleitungen zum Reißverschluss reparieren, wenn der Zipper raus ist, der Verschluss nicht schließt oder der Schieber klemmt.

Reißverschlüsse sind unverzichtbar – ob an Kleidung, Taschen oder Zelten. Doch sie haben ihre Tücken: Ein klemmender Schieber, ein ausgeleierter Zipper oder ein abgerissener Griff können schnell Probleme bereiten und der Reißverschluss schließt nicht mehr. Zum Glück lassen sich viele Schäden einfach beheben.

Die häufigsten Schwachstellen von Reißverschlüssen liegen am Zipper, auch Schieber oder Schlitten genannt. Ist er defekt, hakt der Verschluss, schließt nicht richtig oder öffnet sich von selbst. Manchmal reicht eine wirklich kleine Reparatur, die Sie zu Hause ganz einfach durchführen können.

Reißverschluss reparieren: Zipper raus

Wenn bei einem Reißverschluss der Schieber raus ist, kann das zwei Gründe haben: Entweder es handelt sich um einen teilbaren Zippverschluss an einer Jacke, bei dem der Einfädler (also das Steckteil oder das Kastenteil) unten am Reißverschlussanfang abgerissen ist. Oder am oberen Ende ist der Stopper verloren gegangen.

Ein defekter Einfädler unten, lässt sich in der Regel leider nicht reparieren, sondern es muss der komplette Reißverschluss ausgetauscht werden.

Ist am oberen Ende einer der beiden Stopper (= Anfangsteile) nicht mehr vorhanden, verfahren Sie folgendermaßen:

  • Fädeln Sie zunächst den Zipper auf beiden Seiten wieder ein.
  • Ziehen Sie dann den Schieber nach unten, damit der Reißverschluss geöffnet ist.
  • Dort, wo das Anfangsteil fehlt, nähen Sie dann mit einem dicken Nähgarn einen eigenen Stopper auf. Dazu stechen Sie immer wieder von hinten ein und ziehen den Faden nach vorne durch, bis eine kleine Verdickung entstanden ist, woran der Schieber nicht mehr vorbei rutschen kann.

Alternativ können Sie natürlich auch von einem ausgedienten Kleidungsstück mit Reißverschluss vorsichtig mithilfe einer Zange ein Anfangsteil leicht aufbiegen und entfernen. Den so erhaltenen Stopper stecken Sie dort aufs Reißverschlussband, wo das Anfangsteil fehlt und drücken ihn mit der Zange fest.

Als weitere Alternative gibt es einzelne Reißverschluss Stopper zu kaufen. Unter anderem auch als Reparaturset, zusamen mit Einfädlern. So können Sie sogar versuchen einen defekten Einfädler zu ersetzen und den Austausch des gesamten Reißverschlusses verhindern.

Reißverschluss reparieren

Reißverschluss reparieren: Zipper hakt

Der Reißverschluss will gepflegt sein. Eine regelmäßige Reinigung ist bei Stiefel-, Zelt- oder Schlafsackverschlüssen notwendig. Denn diese Utensilien kommen mit Staub und Matsch in Berührung. Verfangen sich kleine Sandkörnchen zwischen den Zähnen des Reißverschlusses, lässt sich der Schieber nicht mehr bewegen.

Aber auch das Eindringen von Feuchtigkeit kann sich gerade bei Metallverschlüssen negativ auswirken. Setzen die Metallzähnchen oder der Metallschlitten nämlich Rost oder Grünspan an, funktioniert der Schließmechanismus ebenfalls nicht mehr. Sobald Sie merken, dass der Zipper hakt, gehen Sie so vor:

  1. Befreien Sie den Reißverschluss mithilfe einer alten Zahnbürste vom Staub.
  2. Untersuchen Sie die Zähnchen genau, um festzustellen, ob sich eventuell Rost oder Grünspan festgesetzt haben.
  3. Ist das der Fall, empfiehlt sich Essig beziehungsweise Essigessenz. Tränken Sie die Spitze eines sauberen Baumwolltuches im Hausmittel und wischen Sie damit hinten und vorne über den Reißverschluss.
  4. Wiederholen Sie diesen Vorgang so lange, bis die Zähnchen des Verschlusses wieder blitzen.
  5. Um den zugezogenen Verschluss wieder öffnen zu können und ihn vor zukünftigen, unerwünschten Belägen zu schützen, reiben Sie beim hellen Reißverschluss die Zähne gründlich mit Seife oder Kerzenwachs ein. Einen dunklen können Sie mit Bleistift bemalen. Der Grafit des Stiftes wirkt ebenfalls wie ein Gleitmittel.

Reißverschluss schließt nicht

Wenn bei der Jacke der Reißverschluss kaputt ist oder sich bei der Hose von alleine öffnet, ist das ärgerlich. Schließlich ist ein Austauschen des kompletten Reißverschlusses nicht nur mit Kosten verbunden, gerade bei der Hose ist es für den Nähanfänger auch keineswegs einfach. Wesentlich problemloser gestaltet sich allerdings das Zurechtbiegen des Schlittens oder das Auswechseln des Schiebers.

Wenn es schnell gehen muss und Sie keinen Ersatzzipper zur Hand haben, benötigen Sie eine Kombizange:

  • Setzen Sie die Kombizange zuerst auf der einen Längsseite des Schiebers an und drücken Sie leicht zu.
  • Dann drücken Sie die andere Längsseite des Schiebers ebenfalls mithilfe der Zange leicht zusammen.
  • Wenn Sie nicht zuviel Kraft aufgewandt haben, sorgt der Schieber beim Hochziehen wieder dafür, dass die Häkchen der beiden Reißverschlussbänder ineinandergreifen und der hochgezogene Verschluss sich nicht mehr von selbst öffnet.

Statt mit der Kombizange können Sie den Schieber alternativ mit Hammer und Schraubenzieher bearbeiten. Setzen Sie dazu zuerst die Spitze des Schraubenziehers auf der einen Längsseite des Schiebers an und schlagen Sie mit dem Hammer auf das Griffende des Schraubendrehers.

Anschließend wiederholen Sie den Vorgang auf der anderen Längsseite des Zippers. Auf diese Weise erreichen Sie ebenfalls, dass der ausgeleierte Schieber leicht zusammengedrückt wird und der geschlossene Reißverschluss wieder hält.

Lässt sich der Schieber nicht mehr zusammenbiegen, tauschen Sie ihn aus:

  • Um einen passenden Schieber im Internet oder im Handarbeitsladen zu erstehen, müssen Sie zunächst die Breite und die Dicke des Reißverschlusses ausmessen.
  • Mit der Dicke ist die Breite der Zähne im geschlossenen Zustand gemeint. Denn Schieber und Reißverschluss sind im Handel mit 3 mm, 5-6 mm oder 10 Millimeter Breite als gängige Größen erhältlich.
  • Dann entfernen Sie den alten Schieber, indem Sie mithilfe einer Beißzange den Mittelsteg durchzwicken.
  • Um den neuen Schieber einfädeln zu können, biegen Sie am oberen Ende des Reißverschlusses das Anfangsglied (= Stopper) auf.
  • Dann fädeln Sie den neuen Zipper ein
  • und zum Schluss nähen Sie mit Nadel und Faden eine kleine Verdickung an den Anfang des Verschlusses, um den abgeknipsten Stopper zu ersetzen.

Tipp: Im Internet gibt es Ersatzschlitten, die sogenannten ZlideOn Reparaturzipper. Dabei erübrigt sich das Entfernen des Anfangsgliedes, denn der Ersatzschieber lässt sich durch Druck nach unten öffnen. Er kann dann an der Unterseite des Reißverschlusses befestigt und einfach zugeklickt werden.

Ist beim 2-Wege-Reißverschluss der obere Schieber defekt, können Sie ihn durch einen Ersatzschieber austauschen. Hat es den Unteren erwischt, erweist sich die Reparatur als schwieriger. Den unteren Schieber weglassen, können Sie keinesfalls, weil dann der Reißverschluss nicht mehr schließt.

Sollte es Ihnen nicht gelingen, den unteren Schieber auszutauschen (dazu müssen Sie zunächst beide Schieber ausfädeln) und den oberen wieder so einzusetzen, dass der Reißverschluss, wie vorher, von beiden Seiten auf- und zugezogen werden kann, müssen Sie einen neuen Reißverschluss einnähen.

Wäsche entfärben

Reißverschluss Zipper Griff ist abgebrochen

Nicht selten bricht durch die häufige Beanspruchung der Griff ab. Auch dann gestaltet sich das Hoch- und Runterziehen des Zippers als äußerst schwierig. Damit Sie nicht den kompletten Schieber oder gar den ganzen Reißverschluss austauschen müssen, können Sie sich mit einem kleinen Trick behelfen:

Nehmen Sie einen einfachen Schlüsselring und drehen Sie ihn durch die nach oben stehende Nase des Schiebers. Den Schlüsselring benutzen Sie nun als Ersatzgriff mit dessen Hilfe Sie den Reißverschluss wieder mühelos auf- und zuziehen können.

Alternativ zum Schlüsselring können Sie auch einen starken Baumwollfaden durch die Nase des Zippers fädeln. Wenn Sie den Baumwollfaden zusammenknoten und mit einem Anhänger versehen, merkt niemand, dass es sich bei dem verzierten Reißverschluss eigentlich um eine Reparatur handelt.

Wenn es eilig ist, und Sie keinen Schlüsselring zur Hand haben, können Sie stattdessen eine Büroklammer einfädeln oder eine Sicherheitsnadel durch die Nase des Zippers stecken und haben so den Griff repariert.

FAQ: Reißverschluss reparieren

Wie funktioniert Reißverschluss reparieren komplett ohne Werkzeug?

Manchmal reicht ein einfacher Trick, um defekte Reißverschlüsse zu retten. Zum Bespiel können Sie einen ausgeleierten Schieber vorsichtig mit den Fingern zusammendrücken. Wenn die Zähne des Reißverschlusses nicht greifen, hilft es oft, diese mit einem Wattestäbchen zu reinigen.

Klappt Reißverschluss reparieren auch mit einer Gabel?

Ja, ein Gabel kann helfen, den Schieber wieder einzusetzen. Dazu platzieren Sie den Schieber mit der offenen Seite über die Zinken der Gabel. Im Anschluss schieben Sie die Zähne des Reißverschlusses hinein und führen ihn vorsichtig auf das Band. Dieser Gabel Trick funktioniert bei vielen Reißverschlüssen.

Wie kann ich in Bettwäsche den Reißverschluss reparieren?

Bei Bettwäsche ist oft das Ende der Naht problematisch. Wenn die Zähne des Reißverschlusses nicht mehr richtig greifen, prüfen Sie, ob das Material an der Naht beschädigt ist. Eine einfache Reparatur kann darin bestehen, die Naht neu zu nähen, etwas vom beschädigten Material dabei zu erneuern, oder den Reißverschlussschieber durch einen passenden Neuen zu ersetzen.

Welches Material eignet sich am besten für Reißverschlüsse?

Aus Metall sind Reißverschlüsse sehr langlebig, aber schwer zu reparieren. Reißverschlüsse aus Kunststoff und Spiralreißverschlüsse sind leichter zu reparieren, jedoch anfälliger für Schäden. Wobei sich hier das Material, also Metall und Kunststoff, jeweils auf die Zähne des Reißverschlusses bezieht. Je nachdem wofür Sie den Reißverschluss benötigen, ist Metall ideal für Robustheit, während Kunststoff leichter zu handhaben ist. Spiralreißverschlüsse bieten begrenzte Flexibilität.

Welches Werkzeug benötige ich zum Reißverschluss reparieren?

Halten Sie alle Reißverschlüsse sauber, bevor Sie mit der Reparatur beginnen. Silikonspray und Seifenwasser sind praktische Helfer, um alles leichtgängig zu machen und weitere Reparaturen zu erleichtern. Das benötigte Werkzeugt hängt von der Art und dem Material des Reißverschlusses ab:

  • Metall-Reißverschluss: Verwenden Sie eine Zange, um den Schieber anzupassen oder zu ersetzen. Eine Feile, um verbogene Zähne zu glätten. Für größere Reparaturen setzen Sie Ersatzschieber und eine stabile Nadel mit festem Garn ein.
  • Kunststoff-Reißverschluss: Ein Multitool oder eine kleine Zange reichen oft, um den Schieber wieder in Form zu bringen. Zur Reinigung eignen sich ein Wattestäbchen oder ein kleiner Pinsel. Ersatzteile wie Endstücke oder neue Schieber sind einfach einzusetzen.
  • Spiral-Reißverschluss: Eine Pinzette ist ideal, um verdrehte Zähne zu richten. Eine Nähnadel und festes Garn verwenden Sie, um beschädigte Bereiche zu verstärken. Ein feiner Schraubendreher hilft, Schieber auf den Spiralzähnen zu justieren.

Ich habe vom Strohhalm Trick gehört, was macht man damit genau?

Ein Strohhalm kann helfen, einen Griff zu improvisieren, wenn dieser abgebrochen ist. Schneiden Sie ein kleines Stück Strohhalm ab, ziehen Sie es durch die Öffnung des Zippers und drücken Sie es zusammen. So entsteht ganz einfach ein provisorischer Griff für die weitere Verwendung des Reißverschlusses.

Wann lohnt es sich nicht mehr einen Reißverschluss zu reparieren?

Wenn die Reißverschlusszähne stark abgenutzt oder teilweise gebrochen sind, ist der Reißverschluss irreparabel. In solchen Fällen kann nur noch der gesamte Reißverschluss durch einen neuen ersetzt werden. Das gilt vor allem für Reißverschlüsse aus Metall, da ihre Reißverschlusszähne nicht so leicht repariert werden können, wie die Kunststoffvarianten.

Welche Tipps gibt es zur Reißverschluss Pflege?

Halten Sie Reißverschlüsse generell sauber und frei von Staub. Etwas Silikonspray oder Seifenwasser hilft den Schieber leichtgängig zu halten. Vermeiden Sie ruckartigen Gebrauch, besonders bei schwerer Beladung wie zum Beispiel bei Rucksäcken. Kontrollen Sie regelmäßig, ob Reißverschlusszähne oder Endstücke beschädigt sind. Kleine Mängel lassen sich schneller beheben. Und achten Sie bei der Reinigung darauf, dass kein Schmutz oder Stoffreste in den Reißverschluss gelangen.