Spinat einfrieren

Lesen Sie hier Tipps und Anleitungen zum Einfrieren von rohem oder gekochtem Spinat sowie zum Aufwärmen und Zubereiten von TK Spinat.

Auch wenn es sich herausgestellt hat, dass es sich bei dem hohen Eisengehalt von Spinat um einen Kommafehler handelt, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das grüne Gartengemüse gesund ist. Sowohl Sommer-, wie Winterspinat punkten mit viel Vitamin C. Beide sind reich an Provitamin A, enthalten Eisen, Kalzium und Magnesium. Aus diesen Gründen sollte Spinat öfter auf dem Speisezettel stehen.

Wer das herzhaft schmeckende Gemüse mag und vielleicht sogar im eigenen Garten anbaut, weiß, dass es um die Haltbarkeit des frischen Spinats nicht so gut bestellt ist. Während Sie die frisch geernteten Blätter von Neuseeländer Spinat nur wenige Stunden im Kühlschrank aufbewahren können, hält sich der Winterspinat zumindest zwei knappe Tage. Dennoch lässt sich eine gute Ernte oftmals auch in zwei Tagen nicht aufessen. So stellt sich die Frage nach dem Einfrieren.

Kann man Spinat einfrieren?

Beginnen wir mit der guten Nachricht: Spinat lässt sich sehr gut einfrieren. Und nun das Aber: Sie sollten dabei ein paar wichtige Regeln beachten. Denn Spinat enthält eine große Menge Nitrat. Eine wichtige Konsequenz besagt dabei: Je weniger Sonne das grüne Gemüse abbekommen hat, umso größer ist sein Nitratgehalt.

Nitrat: Eigentlich ist Nitrat nicht grundsätzlich schlecht für die menschliche Gesundheit. Ganz im Gegenteil: Wissenschaftler haben den schlechten Ruf des Mineralstoffes mittlerweise revidiert. Es lässt sich belegen, dass Nitrat blutdrucksenkend und verdauungsfördernd wirkt. Außerdem sollen wir durch eine nitratreiche Ernährung sogar leistungsfähiger und sportlicher werden.

Nitrit: Dennoch darf nicht übersehen werden, dass sich das unschädliche Nitrat mithilfe von Bakterien sehr leicht in schädliches Nitrit umwandelt. Nitrit ist nachteilig für unsere Gesundheit, weil es Hämoglobin, das in den roten Blutkörperchen enthalten ist und für den Sauerstofftransport gebraucht wird, in Methämoglobin umwandelt. Methämoglobin kann jedoch keinen Sauerstoff transportieren.

Eine weitere ungünstige Eigenschaft des entstandenen Nitrits ist, dass es sich mit bestimmten Eiweißabbauprodukten, den sogenannten sekundären Aminen zu wahrscheinlich krebserregenden Nitrosaminen verbindet. Zwei Faktoren, die viele Menschen davon abhalten, Spinat zu essen oder einzufrieren.

Ganz auf Spinat zu verzichten, ist jedoch eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme. Denn erstens lässt sich schon vor dem Einfrieren der Nitratgehalt im Sommer- und Wintergemüse erheblich senken und zweitens können Sie auch die Umwandlung von Nitrat in Nitrit beeinflussen.

Spinat kühl halten: Da für die Umwandlung von Nitrat in das gesundheitsschädliche Nitrit Bakterien verantwortlich sind, müssen Sie dafür sorgen, dass sich besagte Keime möglichst unwohl fühlen und somit weniger aktiv sind. Das erreichen Sie durch Kühlen. Halten Sie also frischen, wie auch verarbeiteten Spinat immer möglichst kühl. Dann geht der Umwandlungsprozess nur sehr langsam vonstatten.

Spinat gut waschen und blanchieren: Den Nitratgehalt im Spinat verringern Sie, indem Sie das erntefrische Gemüse gut abwaschen. Nitrat ist wasserlöslich. Wenn Sie dicke Außenblätter und Blattstiele wegschneiden und außerdem Neuseeländer oder Winterspinat vor dem Einfrieren kurz blanchieren, haben Sie den Nitratgehalt im grünen Gartengemüse schon um fast 80 Prozent gesenkt.

Auch für Smoothies können Sie Spinat einfrieren. Bevorzugen Sie rohes Gemüse im Natursaft, sollten Sie sich für kleine, junge Blätter Babyspinat entscheiden:

  • Säubern Sie die kleinen Blättchen vor dem Einfrieren mit reichlich Wasser gründlich von Sand und Schmutz.
  • Bedenken sollten Sie außerdem, dass durch ein kurzes Blanchieren nur sehr wenige Inhaltsstoffe verloren gehen, der Enzymabbau jedoch verlangsamt wird.
  • Und wenn Sie das Gartengemüse nach dem Blanchieren in kaltem Eiswasser abschrecken, können Sie außerdem die schöne grüne Farbe erhalten.

Spinat einfrieren

Frischen Spinat einfrieren

Nicht nur, um den Nitratgehalt zu senken, sondern auch, um die Bitterstoffe zu reduzieren, ist es sinnvoll frischen Spinat vor dem Einfrieren zu blanchieren. Verfahren Sie folgendermaßen:

  1. Sowohl Gemüse aus dem eigenen Garten, wie auch Spinat vom Wochenmarkt oder aus dem Supermarkt sollten Sie vor dem Einfrieren gründlich von Sand und Schmutz befreien. Verwenden Sie dazu reichlich kaltes Wasser, denn auf diese Weise senken Sie gleichzeitig den Nitratgehalt.
  2. Nach dem Waschen entfernen Sie die äußeren Blätter und vor allem die dicken Blattstiele. Auf diese Weise verringern Sie den Nitratgehalt nochmals.
  3. Möchten Sie das Gartengemüse roh einfrieren, suchen Sie nun die kleinen Babyblätter heraus. Denn nur die sind für Ihr Vorhaben geeignet. Überspringen Sie Punkt 4. bis 8. und lesen Sie unter 9. weiter.
  4. Bringen Sie in einem Topf 2 Liter Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen.
  5. Bereiten Sie eine Schüssel mit Eiswasser (kaltes Wasser und Eiswürfel) vor.
  6. Geben Sie die frischen Spinatblätter ins sprudelnde Wasser und lassen Sie sie circa dreißig Sekunden köcheln.
  7. Dann heben Sie die Gemüseblätter mit einer Schaumkelle aus dem Wasser und legen Sie sofort in die Schüssel mit dem Eiswasser. Das Abschrecken sorgt dafür, dass der Garprozess unterbrochen wird und somit möglichst viele Vitamine im Spinat erhalten bleiben. Außerdem wird die Umwandlung von Nitrat zu Nitrit gehemmt und die grüne Farbe des Spinats bleibt ebenfalls erhalten.
  8. Nehmen Sie den kalten Spinat aus dem Eiswasser und
  9. drücken die Blätter zwischen zwei Küchentüchern vorsichtig aber gründlich aus.
  10. Erst wenn der Spinat richtig trocken ist, bereiten Sie ihn zum Einfrieren vor. Verarbeiten Sie nassen Spinat, ist er nach dem Auftauen matschig.
  11. Sie können die Blätter entweder im Ganzen einfrieren oder klein schneiden. Geben Sie jeweils so viele Spinatblätter, wie Sie für eine Portion benötigen, in einen Gefrierbeutel.
  12. Verschließen Sie den Beutel und legen Sie ihn in die Gefriertruhe.

Um die Haltbarkeit nicht zu überschreiten, müssen Sie Ihre Gefrierbeutel mit Inhalt und Einfrierdatum beschriften.

Gekochten Spinat einfrieren

Auch gekochten Spinat dürfen Sie einfrieren. Damit sich kein beziehungsweise möglichst wenig gesundheitsgefährdendes Nitrit entwickelt, sollten Sie so vorgehen:

  • Es spielt keine Rolle, ob Sie den Rest eines Spinatgerichtes einfrieren möchten, oder ob Sie die Mahlzeit vorkochen und frosten, damit Sie unter der Woche nicht so lange in der Küche stehen müssen. Wichtig ist, der verarbeitete Spinat darf nicht lange warmgehalten werden.
  • Das heißt, wenn Sie das herzhafte Gemüse beim Mittag- oder Abendessen nicht aufessen, räumen Sie die Schüssel rasch ab und füllen Sie den noch heißen Spinat in eine gut verschließbare Kunststoffbox um. Haben Sie das Gemüse extra zubereitet, um es zu frosten, geben Sie es aus dem Kochtopf direkt in eine bereitstehende Plastikbox mit Deckel.
  • Füllen Sie eine große Schüssel mit Eiswürfeln und kaltem Wasser und stellen Sie die Kunststoffbox mit dem Spinatgericht hinein.
  • Zusätzlich können Sie während des Abkühlens das Gemüse umrühren. Dadurch kann der Wasserdampf besser entweichen und der Prozess geht noch schneller vonstatten.
  • Sobald der Spinat kalt ist, verschließen Sie das Plastikgefäß und
  • stellen es in den Gefrierschrank.

Vergessen Sie nicht, die Kunststoffbox zu beschriften. Sie sollten den Inhalt vermerken und das Einfrierdatum. Außerdem schreiben Sie auf das Etikett, ob der Spinat roh oder zubereitet eingefroren wurde.

Ein tiefgefrorenes Spinatgericht müssen Sie in der Regel vor der Zubereitung nicht auftauen. Es kommt aus der Kunststoffbox direkt in den Kochtopf.

Tipps zum Spinat einfrieren

Ohne Auftauen erhitzen: Ebenso wie den TK Spinat aus dem Supermarkt können Sie Ihr selber gefrostetes Spinatgericht ohne Auftauen sofort in den Kochtopf geben und erhitzen. Dadurch ist das nitratreiche Gemüse nicht der warmen Zimmertemperatur ausgesetzt und es kann sich weniger Nitrat in Nitrit umwandeln.

Aufwärmen in der Mikrowelle: Sowohl gekaufter Tiefkühl Spinat, wie auch selber gefrostetes Gemüse darf in der Mikrowelle aufgewärmt werden. Geben Sie dazu den gefrorenen Spinat in eine mikrowellengeeignete Schüssel und lassen Sie ihn bei 600 Watt je nach Menge kurz aufkochen. Als Richtwerte gelten: 250 Gramm TK Spinat benötigen sechs Minuten, 500 Gramm die doppelte Zeit, also zwölf Minuten.

Rasch verzehren: Eingefrorener Spinat sollte rasch zubereitet und ebenso verzehrt werden. Er wird nicht warmgehalten und kein zweites Mal eingefroren.

Kein aufgewärmter Spinat für Babys: Fürs Baby und Kleinkind sollten Sie kein Spinatgericht vorkochen und einfrieren. Denn für Kinder unter drei Jahren sollten Sie das nitratreiche Gemüse nicht wieder aufwärmen

Haltbarkeit: Die Haltbarkeit ist davon abhängig, ob es sich um rohes/blanchiertes Gemüse handelt, oder um ein bereits fertig zubereitetes Spinatgericht. Wurde frischer Spinat gefrostet, ist das Gemüse bis zu 12 Monate haltbar. Allerdings verliert es nach circa fünf Monaten an Farbe, Geschmack und Vitaminen. Ob der gefrostete Spinat verdorben ist, erkennen Sie unter anderrem an rotbraunen oder weißen Verfärbungen. Ein fertiges Spinatgericht sollten Sie nach 3 Monaten verzehren.

Kochwasser weggießen: Um den Nitratgehalt zu reduzieren, sollten Sie das Kochwasser weggießen. Das gilt auch, wenn Sie tiefgefrorenen Spinat zubereiten.

Blanchieren: Wer die Oxalsäure im frischen Spinat nicht verträgt, tut gut daran, das Gemüse vor dem Einfrieren zu blanchieren. Dadurch geht ein Großteil der Bitterstoffe ins Wasser über.

Zügig auskühlen vor dem Einfrieren: Nicht alle Spinatgerichte lassen sich vor dem Frosten in einer Plastikbox im Wasserbad abkühlen. Ist das nicht möglich, wie beispielsweise bei einer Spinatpizza, lassen Sie das zubereitete Gericht nicht bei Zimmertemperatur, sondern im Kühlschrank auskühlen. Anschließend geben Sie es in einem verschlossenen, beschrifteten Gefrierbeutel in die Tiefkühltruhe.

Nicht bei Zimmertemperatur auftauen: Um frischen, tiefgefrorenen Spinat vor der Zubereitung aufzutauen, wird er nicht bei Zimmertemperatur gelagert, sondern langsam im Kühlschrank aufgetaut.

Weitere Tipps und Infos finden sie auf der Seite Spinat aufwärmen